Im Test : Sirio Gainmaster Amateur/CB Funk Antenne Belastungstest
- Studio 97eins
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Vorwort :
Wer auf der Suche nach einer Soliden CB Funk Antenne ist oder sogar diese für den Amateurfunk einsetzen will kommt fast nicht an die Sirio Gainmaster vorbei.
Diese Antenne hat den Ruf sehr Breitbandig zu sein, was für den Amateurfunk sehr von Vorteil ist da man sich so eine oder sogar mehrere Antennen für verschiedene Bänder sparen kann. So deckt die Sirio Gainmaster das 10, 11 und 12 Meter Band mit einer sehr guten Stehwelle ab. Erfahrungen zeigen aber das die Gainmaster noch mehr drauf hat. Es soll auch möglich sein diese Antenne im 15 Meter Band mithilfe eines Antennentuners betreiben zu können.
Der Name "Gainmaster" kommt übrigens nicht von ungefähr :
Durch ihren Aufbau soll diese Antenne 1 bis 2 dB Gewinn mehr aufweisen als eine normale herkömmliche 5/8 Antenne. So soll laut Hersteller eine besonders Flache Abstrahlung gewährleistet werden.
In Wahrheit ist die Gainmaster aber keine echte 5/8 Antenne sondern ein Mittengespeister Dipol. Also irgendwie was zwischen einer Lanbda Halbwelle und 5/8 Antenne.
High Power Fans müssen ihre Kräfte jedoch zügeln, denn die Gainmaster ist mit einer Maximalen Sendeleistung von 500 Watt (Dauerhaft) eher nicht so belastbar wie ihre Rivalen und droht bei zu viel Leistung sich in Rauch aufzulösen...
Oder etwa doch nicht!?
Wir haben es für euch getestet in Zusammenarbeit mit einem gut befreundeten Amateurfunk Kollegen, denn ich selber bin nur ganz normaler CB Funker und habe nicht die Lizenz so einen Belastungstest durchführen zu können. Aber macht nix, wofür hat man Freunde
Der Test :
Wir Testeten mit meiner Gainmaster an meiner Heimischen Station. Natürlich nicht mit meiner gut erhaltenen Stabo XF 4012n mit Sabo Optimike, nein. Mein Kollege brachte seine Kenwood TS 570d mit, dieser Amateurfunk Tranciever leistete alleine schon eine Beachtliche Ausgangsleistung von 100 Watt.
Aber das war noch nicht alles.
Um die vom Hersteller Sirio angepriesenen 500 Watt erreichen zu können Tischte mein Funkkollege noch die Leistungsendstufe von RM, genauer, die RM KL703 Transistorendstufe auf die eine maximale Leistung von 500 Watt erreichen kann.
Natürlich nahm er noch die dafür geeigneten Netzteile mit, da der KL 703 bei maximal Leistung gute 55 Ampere (!!!) zieht.
Los geht's!
Zuerst fuhren wir ein sinniges QSO mit einem Funkkollegen mit 150 Watt im 10 Meterband. Die Endstufe steuerten wir dazu mit 35 Watt Eingangsleistung an und aktivierten Stufe 1 von 3. Wir Sendeten in FM, da bei dieser Modulationsart eine dauerhafte Trägerleistung gewährleistet wird.
Nach mehreren Minuten QSO und auch längeren Durchgängen von mehreren Minuten ohne Probleme steigerten wir die Leistung.
Nun aktivierten wir Stufe 2 am RM KL 703 und der Verstärker pustete nun 300 Watt Leistung über die Antenne.
Auch das meisterte die Gainmaster mit Bravour und das über mehrere Minuten Dauerträger.
Nun Pirschteten wir und an's Leistungsmaximum heran : die Stufe 3 und damit höchste Stufe der PA wurde gedrückt.
Nun wird's Spannend!
Die ersten Minuten vergingen ohne Probleme und auch dies meisterte die Antenne ohne Probleme. Das QSO mit unserem Funkkollegen vertiefte sich weitgehend, und wir vergaßen so auch relativ schnell das wir da grade mit 500 Watt die Antenne befeuerten.
Nach einem längeren Durchgang, der denen zuvor ähnelte passierte es dann :
Nach diesem Durchgang war kein Signal mehr von unserer Gegenstation aufzunehmen! Wir checken den Tranciever und die PA auf Leistung und merkten schnell "Hmm alles in Ordnung..."
War es das echt gewesen? Ist die Antenne nun durch?
Da hilft nur eines, Antenne runter und nachsehen!
Beim direkten Messen am PL Eingang der Gainmaster merkten wir schnell das es wirklich die Antenne ist die einen Defekt aufwies, denn die Stehwelle war bei 1:8. Also sehr schlecht.
Beim Auseinanderbauen der einzelnen Elemente merkten wir erstmal keinen optischen Defekt. Die Platine in der Mitte war in einem sehr guten Zustand. Auch der obere Teil der Antenne war in Ordnung.
Dann aber... Relativ weit unten... In etwa auf 1/3 Höhe war das Koaxialkabel der Antenne durchgeschmort!
Wie man hier deutlich sieht ist die Antenne hier sehr stark durch Hitze Beschädigt worden.
Das würde bedeuten das die Gainmaster die angegebene Leistung von 500 Watt nicht erreicht hat ohne zerstört zu werden.
Naja, sagen wir es mal so. Die 500 Watt schafft die Gainmaster jedoch nur in den Spitzen also keine Dauerlast! Die Dauerleistung der Sirio Gainmaster würden wir daher auf Maximal 300 Watt benennen, denn mit dieser Leistung kam die Sirio gut zurecht. Alles darüber hinaus ist nur Kurzzeitig anzuwenden da sonst Schäden entstehen können.
Wir könnten uns gut vorstellen, das die Gainmaster im SSB Betrieb mit 500 Watt klarkommen könnte (!!!) da die Belastung ja nicht dauerhaft besteht. Unsere Hand legen wir für diese Aussage jedoch nicht ins Feuer
Fazit :
Die Sirio Gainmaster ist eine Tolle Antenne, keine Frage. Breitbandig, leicht aufzubauen und ohne Abstimmung sofort einsetzbar. Jedoch sollten Dauerträger von mehr als 300 Watt vermieden werden.
Die CB Funker unter euch werden sich darüber natürlich keine Sorgen machen müssen da die erlaubten Maximalen 4 Watt im CB Funk die Sirio eher nicht Beeindrucken werden und dort Bedenkenlos gefunkt werden kann.
Allen anderen ist nur mit auf den Weg zu geben brav weit unter der Maximalen Sendeleistung zu bleiben.
Wenn man all dies Beachtet ist die Sirio Gainmaster ein Treuer Wegbegleiter quer über eine Vielzahl von Frequenzen und Bänder.
Über den Autor
Ich Beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Thema UKW, DAB+ und Rundfunk im Allgemeinen. Aber auch der CB Funk gehört seit einigen Jahren zu meinen Hobbys.
Kommentare 5
RadioPR
Wichtig wäre auch zu erwähnen das diese Antenne sehr robust bei Sturm ist. Aluantennen können da schon knicken.
13HN987
Richtig ist, das die Antenne sehr wohl abknicken kann,besonders bei Aufbaufehlern und zu fest angezogenen Verbindungsschrauben . Der Rekord liegt bei 8x Ersatzteilkauf und 8x Aufbau, hoffentlich hat der es jetzt kapiert .
Studio 97eins Autor
Der Fehlerhafte Aufbau ist der Klassiker der Gründe warum die Antenne bei Sturm Zerstört wird.
2 Funkkollegen ist es ebenfalls passiert und das bei 2 Jahren alten Antennen. Meiner Meinung nach ist die Gainmaster in Stürmischen Breitengraden nicht zu gebrauchen da die Gefahr das sie zerstört wird sehr hoch ist.
Da sollte man lieber zu einer Fiberglas Antenne zb Antron 99 oder IMAX 2000 greifen. Diese Antennen sind was Sturm angeht wesentlich robuster und verrichten ihren Dienst sogar besser als die Gainmaster.
Chris
Die Gainmaster ist eine Fiberglasantenne.
Studio 97eins Autor
Ja Chris das stimmt, aber eben eine dünne die unter Umständen leicht brechen kann.