Kaum geht ein neuer Sender an den Start wird von vielen Leuten erstmal tüchtig über den Klang gemeckert an stelle sich über ein weiteres Angebot im Äther zu freuen, aber das soll hier jetzt nicht Thema sein.
In Zeiten von Streaming und Musikdownloads geht inzwischen die Qualität des Audiomaterials immer mehr verloren, und spätestens wenn man sich mit dem Hobby des Freifunkens beschäftigt klappen einem spätestens jetzt die Fußnägel nach oben.
Klar wird heutzutage Radio vorwiegend über Radiowecker und Küchenbrüllwürfel gehört, aber spätestens im Auto erwartet man doch ein wenig Klangqualität, da man sich, der eine mehr, der andere weniger, täglich unterwegs befindet.
Die großen Stationen setzen inzwischen sehr komplexes Soundprocessing ein, damit die Musik möglichst voluminös und klar klingt, unter Berücksichtigung von Kompression, die aus mehreren Gründen benutzt wird, letztendlich auch wegen schmalerer Filter der Radios um im überfüllten UKW Band ausreichend trennscharf zu sein.
Aber was kann ich als Hobbyradiomacher tun, um einen ausreichend guten Klang zu erzeugen, selbst bei Audiomaterial das im Professionellen Bereich als nicht sendefähig bezeichnet wird?
Die Sache ist heutzutage leider so und das nicht selten, das die Musiksammlung sich hauptsächlich in Form von komprimierten Formaten auf der Festplatte befindet, häufig von Streamingdiensten konvertiert oder mit Freeware umgewandelt, die nur Kompromisse bezüglich Klang und Dateigröße liefern kann.
Was über die Smartfonspeaker oder über Boomboxen noch halbwegs gut klingt, entpuppt sich über UKW moduliert als akustische Körperverletzung.
Nun ist es in der Regel so das man eben nur über diese Dateien verfügt und die möchte man irgendwie sendefähig machen, aber geht das denn?
Ja, wenn auch nicht optimal aber durchaus brauchbar und seien wir mal ehrlich, in der Regel bewegt sich die eigene Radiostation allein schon preislich im low budget Bereich, und darf auch so sein.
Wir benötigen also Soundprocessing, das wir damit in der Regel nicht an die großen Stationen rankommen sollte klar sein, dafür ist unser Programm inhaltlich interessanter. "h i"
Natürlich soll der Hörer auch möglichst lange und aufmerksam zuhören und das wird er nur, wenn das Klangbild wenigstens halbwegs passt.
Eines sei angemerkt, Soundprocessing kann den Klang einer Musikdatei bei passender Einstellung verbessern, jedoch nicht reparieren, was durch Konvertierung an Frequenzen der Datei weggeschnitten wurde, ist und bleibt weg, jedenfalls bei der verlustbehafteten Komprimierung.
Ok, also selbst das Soundprocessing ist kein Schweizer Taschenmesser, aber wir können bereits ein wenig im Vorfeld unsere Musikdateien vorbereiten und zwar indem wir die Güte ( Gain ) unserer Files anpassen.
Die Güte, bzw. man spricht von gain bezieht sich und verändert nicht die Bitrate der komprimierten Datei, jedoch können durch den gain Frequenzen aus den sogenannten "Spitzen" unserer Datei runtergezogen werden, vorwiegend fehlt es nämlich an Höhen und diese möchten wir halbwegs glätten.
Ein Ton, der durch zu hohen Pegel über den Nullpunkt der noch vorhandenen Spitze geht, ist geclippt und hört sich verzerrt oder wie in den meisten Fällen zischelnd an, was auch Soundprocessing nicht optimiert bekommt, also ist eine kleine Vorarbeit zu tun.
Wir müssen unsere Files zunächst normalisieren, dadurch passen wir die dB und die Frequenz unserer geclippten Files neu an.
Es hat sich als Optimal herausgestellt die Audiofiles auf 89dB zu normalisieren, dieser Wert entspricht 100% seines neuen Optimums.
Sowohl für Windows als auch für Linux bekommt man schon prima Freeware, um diese Prozedur durchzuführen, zu nennen wäre da z.B.
Soundnormalizer für Windows oder easymp3gain für Linux.
Mit Plugins/Erweiterungen lassen sich auch andere Formate wie m4a (aac) oder ogg
" gainen ".
Wenn wir unsere Dateien entsprechend vorbereitet haben können wir nun mit Unterstützung unseres Soundprocessings durchaus brauchbares Audiomaterial auf die Antenne geben, ich persönlich empfehle auf spezielle Effekte zu verzichten und das Hauptaugenmerk auf Limiter zu haben, ggf. auf die "Dichte" ( Density ) denn damit bekommen wir wenn auch kein breites aber gut durchhörbares Klangbild zustande.