''Wenn die Wellen Ebbe haben... Ein Bericht zur derzeitigen Situation der Sender''
- ProudPaper8
- 0 Kommentare
- 1.498 Mal gelesen
- Empfohlen
Mit online Angeboten in Form von Internetstreams geht es zunächst erst einmal
aber wenn man keine Stammhörerschaft oder eine vorzeigbare App in den
bekannten Stores hat ist dieser Zug leider auch wieder schnell abgefahren,
dazu ist die Auswahl dann zu Groß oder es wird eine eigene persönliche
Playliste zum Beispiel bei Spotify oder Deezer auf dem Smartphone angelegt.
Bleiben wir aber mal bei den terrestrisch empfangbaren Sendern auf
UKW und auch auf DAB+, selbst hier ist es ein sehr kompliziertes Unterfangen,
so ist zum Beispiel in Bayern das Kultradio oder im Lübecker Multiplex
Krix FM nach kurzer Zeit wieder verschwunden, hier lag es unter Anderem an zu
großen Konkurrenten und/oder an Werbeeinnahmen die in der vorgesehenen
Zeit nicht generiert werden konnten, hinzukommen die hohen Kosten für Sender
die im Simulcast ihr Programm verbreiten, so werden zum Beispiel in Bayern
an vielen Standorten bereits die Sendeleistungen reduziert.
Somit ist man selbst auf dem weltweit etablierten Standard UKW nicht mehr
vor der Pleite sicher, selbst das über 20 Jahre stabile Zwei-Säulen-Modell
der Lokalradios in NRW wackelt inzwischen.
In NRW brodelt es aktuell bei 7 Lokalradios gewaltig, sie sind praktisch
Pleite und müssen sich mit anderen Sendern zusammenschließen wie es bereits
letztes Jahr Radio Ennepe-Ruhr ergangen ist, sie schlossen sich mit
Radio Wuppertal zusammen.
Selbst wenn die Sendegebiete sich in NRW in den meißten Fällen überschneiden
und zu 80% durch den Rahmenveranstalter 'Radio NRW GmbH' das gleiche Programm
gefahren wird wollen sich die einzelnen Sender die noch Geld mit regional bezogenem
Content bieten nicht den Klotz ans Bein binden und die anderen ohne eigene Einnahmen
mitziehen.
Diese Crux wiederfährt inzwischen aber nicht nur den regionalen Privatradios sondern
auch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie zum Beispiel dem 'hr', selbst beim TV
knallt es zur Zeit gewaltig hinter den Kulissen.
Die Sender müssen sparen weil die Werbung massiv einbricht bzw. sie müssen ihre
Werbezeiten billigst verkaufenum überhaupt noch zum Zuge zu kommen.
Eigentlich sollte Ende 2023 das inzwischen ungeliebte und technisch überholte SD-Signal
abgeschaltet werden, da aber mehr als 3/4 der Zuschauer damit weg wären wird zähneknirschend
auch im TV die Doppelausstrahlung beibehalten und weiter am Programm gespart.
Bereits seit 3 Jahren werden die Subventionen massiv zurückgefahren trotz der entstehenden
Mehrkosten durch diese Art der Verbreitung, darunter leidet nicht zuletzt der Zuschauer,
der in diesem Fall dann auch visuell zu Streaming-Diensten wie z.B. 'Netflix' oder 'Zattoo'
wechselt und die Anbieter mehr und mehr ''In's Leere'' senden, siehe z.B. Freenet via DVBT2-HD
oder es fallen klammheimlich moderierte Sendungen weg, andere Redaktionen wie z.B. der 'SWR'
übernehmen ab 20.00 Uhr den 'hr' oder es kreiselt nur noch die Festplatte.
Letztenendes weden die Kleinen geschluckt und verlieren ihre Individualität oder sie verschwinden
ganz.
( Quelle: 'Radio Powerplay' & Hintergrundinformationen aus der ''radioszene'' vom 15.01.2024 )
Kommentare