Shortwaveservice stellt Sendebetrieb (weitgehend) ein
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RadioPR -
29. September 2025 um 19:14 -
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Der Shortwaveservice stellt seinen Sendebetrieb zum Jahresende (weitgehend) ein. Das teilte der Initiator der Kurzwellen-Sendeanlage in Kall-Krekel, Christian Milling, in der A-DX-Mailingliste mit. Der Sendebetrieb wurde am 25. November 2007 aufgenommen. Die Ausstrahlungen auf 6005 und 3985 kHz sollen zum 31. Dezember auslaufen.
Noch geprüft werde der weitere Betrieb auf 6085 kHz. Die frühere Kurzwellenfrequenz des Bayerischen Rundfunks wird heute für die Sendungen von Radio Mi Amigo genutzt. Das Programm erinnert an alte Seesender-Zeiten. Die Sendungen auf Kurzwelle laufen derzeit noch täglich von 9 bis 19 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.
Darum soll der Sendebetrieb eingestellt werden
Christian Milling erläutert: „Zum 31. Dezember 2025 laufen die meisten Kurzwellen-Lizenzen in Deutschland aus. Anschlusszuteilungen sind möglich, bringen aber deutlich höhere Kosten mit sich (bisher 1500 Euro für zehn Jahre, zukünftig 4000 Euro für zehn Jahre). Da es immer weniger Kurzwellen-Lizenzen in Deutschland gibt, werden die jährlichen EMV-Beiträge auch deutlich steigen, da die Bundesnetzagentur die Gesamtkosten auf alle aktiven Zuteilungen umlegt. Ohne Lampertheim und einem ausgedünnten Media Broadcast Sendeplan heißt es hier: Deutliche Mehrbelastung für den Rest.“
Außerdem gebe es eine neue Verwaltungsvorschrift für Frequenzzuteilungen auf Kurzwelle. Diese habe andere medienrechtliche Anforderungen als vor zehn Jahren. „Und ehrlich: Kurzwelle ist wirklich in unseren Breiten ‚durch‘. Außer fürs Ego einzelner: Null Relevanz“, so Milling. „Weder im Katastrophenschutz noch als terrestrischer Hörfunkverbreitungsweg. Wenn ich mir die Anzahl der Empfangsberichte anschaue, die überhaupt noch reinkommt, dann sind 95 Prozent „via Twente SDR„. Komm, dann hör doch gleich den Webstream.“
Alles hat seine Zeit
Christian Milling abschließend: „War ne schöne Zeit, verbunden mit etwas Stolz, den Markt damals für kleinere Player geöffnet zu haben, obschon die Auswüchse oftmals fragwürdig waren und sind. … In dem Sinne, genießt die restlichen 3,5 Monate aus Kall-Krekel. QSLs wird es keine mehr geben. Aber zumindest die Infrastruktur bleibt erhalten.“
Quelle: 19. September 2025 markusweidner

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